Von Ufos und Seelöwen

Las Vegas – San Francisco – Las Vegas in 8 Tagen… das klingt erst mal stressig, ist es aber gar nicht. Man sitzt zwar viel im Auto in der Zeit – aber gerade das macht Spaß in den USA.

In 8 Tagen von Las Vegas nach San Francisco und zurück

Las Vegas – San Francisco – Las Vegas in 8 Tagen… das klingt erst mal stressig, ist es aber gar nicht. Man sitzt zwar viel im Auto in der Zeit – aber gerade das macht Spaß in den USA.

Badwater

Mir war von vorne herein klar, daß ich mir die geheimnisvolle Area 51 ansehen wollte, dort wo die Amis mitten in der Wüste geheime Fluggeräte testen oder – der Sage nach – sogar Aliens hüten sollen. Ullas Idee war dann, die Fahrt durch die Wüste mit einer Stippvisite am Pazifik zu verbinden. San Francisco also. Vorher und nachher noch 2 Tage Las Vegas…

Die Fahrtroute war schnell gefunden. Viele Möglichkeiten gibt es auch nicht. Hier ist sie:

1. Tag: Rote Felsen und Ufos

Vom Vegas Blvd. abbiegen auf die Interstate 15 Richtung Nord-Osten. Kaum sind die Hotel-Hochhäuser hinter einem am Horizont verschwunden ist man schon mitten drin im Abenteuer: sprich im Nirgendwo. Nach 1 Stunde Geradeausfahren: ein Richtungs-Schild: Lake Mead. Ein See! Klingt gut – ist aber stink-langweilig! Ein Riesen-Stausee, ohne Vegetation außenrum, menschenleer, mitten in der Landschaft. Also: nicht abbiegen zum Lake Mead, sondern besser den Hinweisen „Valley of Fire“ folgen!  Kaum zu glauben: aber man biegt von der Hauptstraße ab, fährt noch einen ½ Kilometer… und plötzlich ist man mitten drin in einer Western-Film-Kulisse: die Panorama-Straße schlängelt sich zwischen imposanten Felsformationen hindurch, eine Stunde lang ein Foto-Motiv nach dem anderen…

Wenn man morgens um 8:00 Uhr in Vegas aufgebrochen ist, ist es inzwischen Mittag. Die Fahrt geht weiter, Richtung Norden, den Highway 93 hoch. Sensationelle Strecke! Kilometerlang schnurgeradeaus durch Wüsten-Vegetation wie auf der Kino-Leinwand. Unbedingt sehenswert!

honnigfort12

Nach zwei Stunden Fahrtzeit biegt man links ab, auf den „Exterrestrial Highway“. Es wird noch einsamer. Es geht noch mehr geradeaus. Links am Weg: „Betreten-Verboten-Schilder“. Ein Militärisches Sperrgebiet von gigantischen Ausmaßen. Aber nichts zu sehen außer Wüste und am Horizont einige Höhenzüge…

Extraterrestrial Highway

Plötzlich dann eine einsame Tankstelle, seit Jahren außer Betrieb. Wenige hundert Meter weiter eine Kneipe: Little A’le’Inn, der Treffpunkt für Ufologen und Geheimwissenschaftler aus aller Welt. Draußen: ein altes Ufo, drinnen an den Wänden: Ufo-Bilder, aller möglicher Ufo-Kitsch zu kaufen und hinter der Theke Conny West, die weltberühmte Wirtin…

Rachel

Rachel heißt dieser Ort, den man unbedingt besucht haben sollte. Übrigens: Ulla und ich haben auf der Weiterfahrt dann auch ein ufo-ähnliches Objekt am Himmel gesehen. Wirklich! Nur: zum Fotografieren reichte die Zeit nicht. – Übernachten sollte man dann in Warm Springs. Da gibt es einige Motels zur Auswahl.

2. Tag: Highway 50

Auf dem Highway 376 Richtung Norden, vorbei an der alten Silber-Minen-Stadt Tonopah Richtung Norden nach Austin, wo man auf den berühmten Highway 50 trifft: „The Lonliest Road of America“, wie die Einheimischen sagen. Richtung: Carson City: die Hauptstadt des Bundesstaates Nevada. Soll man sich auch ansehen: alte Villen, beschauliche Sträßchen, hübsche Geschäfte mit Cowboy-Hüten, Motels zur Auswahl.

3. Tag: Erdhörnchen am Lake Tahoe

Direkt neben Carson-City: geht es dann zum Lake Tahoe, dem zweittiefsten (5oom !) Gewässer der USA. Hoch oben in den Bergen, von Kiefern umstanden, sensationell tief-blau, mit kleinen Bade-Stränden und frechen Erdhörnchen… Lohnt eine Rast.

Danach weiter auf der Autobahn nach San Francisco, wo man am späten Nachmittag ankommt. Zu San Francisco gibt es ja viel zu sagen. Als wir da waren hat es leider heftigst geregnet und so haben wir nicht viel gesehen… außer den hunderten von Seelöwen auf Pier 39 an Fishermans Wharf unten im Hafen. Die sind aber dafür wirklich einen Besuch Wert.

San Francisco im Regen

4. Tag  Frisco im Regen

Sightseeing vom Auto aus in strömendem Regen. Aber Achtung: die Straßen von San Francisco sind wesentlich steiler als man denkt! Später dann im fünf-spurigen Stau gen Süden auf der Interstate 101 Richtung Los Angeles. Muß man auch mal erlebt haben. Nach 2 Stunden soll man aber bei Gilroy abbiegen auf den Highway 25. Es geht kilometerlang durch Baumwollfelder und Orangenplantagen und vorbei an riesigen Militärstützpunkten der US-Army. Auch das muß man mal unbedingt mit eigenen Augen gesehen haben!

5. Tag  Mammut-Bäume und Cowboys

Von Coalinga auf dem Highway 198 zum Sequoia Nationalpark. Aus der kalifornischen Tief-Ebene auf fast alpines Niveau. Oben stehen dann die berühmten Mammut-Bäume, die mit ihren Spitzen bereits in die Wolken ragen. Da soll auch der aller-aller höchste Baum der Welt stehen. Den haben wir uns dann aber doch nicht angesehen. Auch hier: es ist ein National-Park und unten an der Straße muß man Tickets lösen…

Sequoia

Auf der Weiterfahrt Richtung Lake Isabella geht’s durch „Cowboy-Land“ wie es im Buche steht: leicht hügelig, ab und zu ein Baum, weiße Zäune, dahinter Rinderherden, alle fünfzehn Kilometer eine Farm… Wirklich wunderschön an zu sehen vom Autofenster aus. Man übernachtet am Lake Isabella und nimmt sein Bier in der Caraoke-Bar, dort wo die lokalen Cow-Girls auftreten. Auch sehr hörenswert.

6. + 7. Tag in der Wüste

Über Ridgecrest geht’s jetzt über den Highway 178 mitten rein in die Wüste. Das berühmte Death Valley ist eine gebirgige Wüstenlandschaft von einigen hundert Kilometer Ausdehnung. Ebenfalls ein Nationalpark mit einer Attraktion neben der nächsten: skurrile Felsen, Salzseen, der tiefste Punkt der USA, Sand-Dünen wie in der Sahara. Im Sommer wohl ziemlich heiß, im Oktober aber richtig angenehm warm. Mitten drin kann man übernachten: im Stove Pipe Wells Village. Das ist eigentlich nur ein größeres Motel, 1 Pool, eine Tankstelle und ein Laden. Es gibt allerhand Tages-Touristen, die täglich in Bussen von Las Vegas herbei gekarrt werden. Aber nur fünfhundert Meter weg von den Bus-Parkplätzen ist man bereits in menschenleerer, sensationeller Natur.

Death Valley

8. Tag  Schießerei in Bonnie Springs

Am Rande des Death-Valleys: Rhyolite: eine Cowboy-Geisterstadt aus Goldrausch`s-Zeiten. Ein Haus aus Whiskey-Flaschen ist zu besichtigen und seltsame Skulpturen einer belgischen Künstlerin. Auf der Weiterfahrt nach Las Vegas liegt noch ein letzter Nationalpark: der Red Rock Canyon, mit Cowboy-Show in Bonny Springs, wo man eine komplette Wild-West-Stadt nachgebaut hat. Kostet 5 Dollar Eintritt, dafür wird man Zeuge eines Shoot-Outs vor dem Saloon und diverser anderer Spiel-Szenen, die man aus jedem Western kennt.

Von Bonnie Springs aus ist man dann in einer halben Stunde wieder mitten in Las Vegas. 3.200 km hat man dann hinter sich, ist entspannt mit 120 über die Highways gerollt, hat viel gesehen, wenig bezahlt und Amerika erlebt wie im „Breitwand-Kino“. Der Sprit ist nicht mal halb so teuer wie bei uns. Um eine Unterkunft muß man sich auch keine Sorgen machen: es gibt genügend Motels am Straßenrand und keines (außer in Las Vegas und San Francisco) war teuerer als 50 Dollar die Nacht.

Wir fanden das super!!!

Ulla   Martin

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